Erkundungen durch das MINT-Programm: Willkommen zu Wandel, Innovation und KI

Seit Beginn des zweiten Schulhalbjahres steht die MINT-Reihe auch allen Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse offen. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, eine Vielzahl von Themen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu entdecken. Das Programm findet gewühnlich am ersten Tag eines Monats statt und lädt die Teilnehmenden dazu ein, in inspirierenden Gesprächen mit Expertinnen und Experten aus verschiedensten Fachgebieten neue Perspektiven zu gewinnen.

Den Auftakt der Reihe im neuen Semester bildete eine ebenso inspirierende wie zum Nachdenken anregende Präsentation von Hassi Norlen, einem schwedischen Wissenschaftler.

Er schilderte seinen beeindruckenden persönlichen Werdegang und zeigte, wie wichtig es ist, Veränderungen anzunehmen und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Herr Norlen ermutigte die Schülerinnen und Schüler, offen für neue Chancen zu sein und stets bereit, sich auf Veränderungen einzulassen. Anhand zahlreicher Anekdoten zeigte er, wie Erfahrungen – auch wenn sie zunächst zusammenhanglos erscheinen – seine Zukunft auf unerwartete Weise geprägt haben.

Die Erfahrungen von Herrn Norlen, vom Bau einer Garage mit seinem Vater über seinen Dienst in der Marine als Funker bis hin zum Erlernen irischer Volksmusik, veranschaulichte, wie jede einzelne Station ihm neue Perspektiven eröffnete. „Sorg dafür, dass du außer deinem eigentlichen Ziel auch noch etwas völlig anderes machst“, riet er und machte deutlich, dass das Entdecken neuer Hobbys und Interessen den Geist erfrischen und zu kreativen Durchbrüchen im Leben und Beruf führen kann.

Ein besonderer Moment, der Rui N. (Klasse 9b) besonders beeindruckte, war Herr Norlen‘s Sichtweise auf die Bedeutung des Fragens und das Eingehen von Risiken. Ein Satz blieb vielen im Gedächtnis: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann?“ Herr Norlen forderte die Schülerinnen und Schüler dazu auf, im Unterricht genau die Fragen zu stellen, die sich sonst niemand zu stellen traut – ja sogar den Mut zu haben, auf eine Geschäftsführung zuzugehen und darzulegen, welchen Beitrag man persönlich leisten könnte. Seine Botschaft war klar: Wer nicht fragt, wird nie eine Antwort bekommen. Ein kraftvoller Appell, die eigene Komfortzone zu verlassen – oft der erste Schritt zum Erfolg.

Ein besonders aktuelles Thema, das Herr Norlen ebenfalls ansprach, war die Künstliche Intelligenz (KI). Mit Blick auf seine eigene Laufbahn überlegte er, wie anders sein Leben verlaufen wäre, wenn KI ihm zu Beginn seiner Karriere zur Verfügung gestanden hätte. Gleichzeitig äußerte er Bedenken, dass KI das Lernen zu einfach machen könnte. Er warnte: So nützlich KI auch sei, sie dürfe nicht den Lernprozess ersetzen. „KI sollte dazu genutzt werden, einem Menschen etwas beizubringen“, betonte er, „nicht, um alles für ihn zu erledigen.“ Seine Worte waren ein klarer Appell an die Schülerinnen und Schüler, die Bequemlichkeit digitaler Tools mit der Notwendigkeit eigener Fähigkeiten und kritischen Denkens in Einklang zu bringen.

Während das MINT-Programm weiterwächst, bieten Veranstaltungen wie die von Hassi Norlen wertvolle Impulse: Sie laden zur Reflexion über den eigenen Weg ein, regen zum Nachdenken über die Rolle von KI in der eigenen Zukunft an und machen Mut, den Gedanken des lebenslangen Lernens zu verinnerlichen.

Die Teilnahme am MINT-Programm ermutigt junge Menschen dazu, über den schulischen Rahmen hinauszudenken, neue Ideen zu erforschen und sich auf die sich rasant wandelnde Welt der Technologie und Innovation vorzubereiten. Es ist eine Gelegenheit, sich selbst herauszufordern, bedeutende Fragen zu stellen – und letztlich Teil der nächsten Generation von Denkerinnen, Denkern und Problemlöser:innen zu werden.

Lora V. und Rui N. (beide Klasse 9b) haben zu diesem Artikel beigetragen.
Steffi Colopy (MINT-Koordinatorin)

 

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