X-STEM NOVA (Nord Virginia) ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die vom USA Science & Engineering Festival organisiert wird und darauf abzielt, Interesse und Begeisterung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) bei Schüler*innen zu wecken und zu fördern. Die X-STEM 2022 war die erste Veranstaltung dieser Art nach dem Covid-Ausbruch.
Zwanzig GISW-Schüler*innen der 5. bis 11. Klasse hatten am Mittwoch, dem 26. Oktober, die Gelegenheit, an der "X-STEM NOVA"-Konferenz im Dulles Expo Center teilzunehmen.
Sie hörten Vorträge von führenden Wissenschaftlern, nahmen an Fragerunden teil, erlebten praxisorientierte Workshops und hatten Spaß, während sie sich über spannende Karrieremöglichkeiten im MINT-Bereich informierten. Mit der Teilnahme von Organisationen wie der NASA, der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), Airbus, der U.S. Air Force, Amazon Web Services, Industrial Base Analysis and Sustainment (IBAS) und der U.S. Space Force gab es reichlich Anregungen für alle Besucher*innen.
Ein Höhepunkt der diesjährigen X-STEM NOVA war der Vortrag von Dr. Thomas Statler, einem Planetenforscher der NASA, der seine Arbeit an der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) vorstellte - dem ersten Versuch der Menschheit, die Bewegung eines natürlichen Himmelskörpers im Weltraum zu verändern, und dem ersten groß angelegten Test einer Asteroiden-Ablenkungstechnologie. Wie erwartet, fanden die Teilnehmer*innen diese Präsentation äußerst interessant, was sich auch in der Fülle ihrer Fragen im Anschluss zeigte. Auf eine tiefgründige Rückfrage von Zoran L. (6b, DISW - im Bild) gab Dr. Statler eine engagierte und brilliante Antwort.
Ein weiterer gut aufgenommener Vortrag über Umwelttechnik wurde von Dr. Tracy Fanara, einer renommierten Ingenieurin und Naturwissenschaftlerin, gehalten. In den letzten 6 Jahren leitete Dr. Fanara das Forschungsprogramm für Umwelt und Gesundheit am Mote Marine Laboratory, wo sie Modelle, Instrumente und Programme zum Schutz der Tierwelt und der Wasserqualität entwarf und entwickelte. Hier sind Eindrücke von DISW-Schüler*innen zu ihrer Präsentation:
"Von den vielen Vorträgen auf dieser Exkursion fand ich den von Dr. Tracy Fanara am faszinierendsten. Sie ist eine NOAA-Wissenschaftlerin mit einem Doktortitel in Hydrologie. In ihrem Vortrag erläuterte sie, wie Wasser sowohl anpassungsfähig als auch beständig, sanft und doch kraftvoll sein kann, wie es Landschaften verändert hat und wie wichtig es für unser Leben, das Ökosystem und den Planeten Erde ist. Dr. Fanara hat wichtige Forschungsarbeiten zur Algenblüte durchgeführt. Sie nutzte Arten wie Garnelen, Austern und Schnecken, um das Wasser von Giftstoffen zu reinigen. Ein Punkt, den ich besonders interessant fand, war, dass die Erde genauso funktioniert wie unser Körper: Wasser transportiert Nährstoffe durch die Welt, genau wie das Blut durch den Körper. Ihr Vortrag war inspirierend, und ich habe viel dabei gelernt. Isabella H. (7a)
"Dr. Fanara erklärte, inwiefern der Giftmüll, den wir in unsere Ozeane kippen, schädlich für Lebewesen und die Umwelt ist. (...) NOAA-Wissenschaftler verwenden verschiedene Muschelarten und andere Tiere, um das giftige Wasser zu filtern." Sophia W. (7a)
Als nächstes lernten die Schüler*innen den Roboter-Feuerwehrhund "Snowball" der Firma Airbus während einer Live-Präsentation kennen, in der gezeigt wurde, wie Roboter gebaut und eingesetzt werden, und wie man an dieser spannenden und innovativen Technik mitarbeiten kann.
Im Anschluss an die Präsentationen hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, mit den Wissenschaftler*innen direkt ins Gespräch zu kommen. Auf dem Bild oben ist Dr. Tracy Fanara (Mitte) umgeben von DISW-Schüler*innen zu sehen.
Während der Mittagspause traf eine Gruppe von DISW-Schüler*innenn Prof. Kelly Knight, eine Kriminalwissenschaftlerin, ausgebildet mit einem Bachelor of Science in Chemie von der George Washington University und einem Master of Forensic Science von der Virginia Commonwealth University. Prof. Knight ist sowohl Expertin für forensische Serologie als auch für DNA-Analyse und berichtete über ihre wichtige Arbeit als Sachverständige bei Strafprozessen. Sie sprach über „echte“ Tatortuntersuchungen und erklärte, wie Wissenschaft zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt wird. Annabel G. nutzte die Gelegenheit für ein Selfie mit der Professorin.
Nach dem Mittagessen nahmen die Schüler*innen an dem Workshop "Spark-E's Last Minute Flight" teil.
Lucas C. (11a) beschreibt die Aktivität:
"Wir wurden in ein Szenarium eingeführt und bekamen einen Auftrag: In den Gewässern um die Inseln von Palmyra befindet sich eine sehr umweltschädliche und deshalb gefährliche Algenart.
Ziel ist es, einen algenvernichtenden Stoff per Flugzeug ohne Lärmbelästigung und so sicher wie möglich auf die Insel zu bringen, um die dort lebenden Tiere nicht zu stören. Unsere Aufgabe war es, ein Flugzeug zu entwerfen, das diese Anforderungen erfüllen kann.
Doch die Sache hatte dann noch einen Haken: Die Algen hatten sich stärker ausgebreitet, als die Forscher bisher angenommen hatten. Daher bestand das neue Ziel darin, die Flugzeuge, die wir zuvor entworfen hatten, nun in Serie zu produzieren.
Bei dieser Übung haben wir die Grundlagen der Produktion gelernt: sorgfältiges Überlegen im Team, Problemlösen, Testen und Modifizieren. Fast wie im richtigen Leben.“
Insgesamt übertraf die Veranstaltung die Erwartungen der Schüler*innen und begleitenden Lehrkräfte, da sie die Wunder der MINT-Fächer hervorhob und erlebbar machte. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, mit führenden Wissenschaftlern aus verschiedenen MINT-Bereichen in Kontakt treten zu können und von ihnen zu lernen. Alle freuen sich schon auf die nächste Veranstaltung des USA Science & Engineering Festivals.
Nicole Bankert (Leiterin AG „Schüex“) und Steffi Colopy (MINT-Koordinatorin)