DFU bedeutet „Deutschsprachiger Fachunterricht“. Dies bezieht sich auf die Verwendung der deutschen Sprache als Unterrichtssprache in anderen Fächern als Deutsch. In der Schule soll die deutsche Sprache nicht nur im Deutschunterricht gelernt und verbessert werden, sondern auch in anderen Fächern angewendet und gefördert werden. An der GISW betrifft das alle Sachfächer.
In den letzten Jahren hat sich die GISW von der Schülerstruktur verändert. Zunehmend besuchen Schüler:innen mit verschiedenen Sprachhintergründen die GISW. Diese Internationalisierung bereichert die Schulgemeinschaft in jeder Hinsicht und ist sowohl sprachlich als auch kulturell zu begrüßen. Diese Entwicklung stellt unseren Deutsch- und Fachunterricht sowie unsere Sprachförderprogramme vor neue Herausforderungen. Schüler:innen bringen unterschiedliche Sprachkenntnisse mit, wenn sie an die GISW kommen, da zu Hause mehrere Sprachen und teilweise kein bis nur sehr wenig Deutsch gesprochen wird. Das Ziel jedes Fachunterrichts ist es daher – neben dem Erwerb des Fachwissens – das Sprachverständnis und die Fähigkeiten der Schüler:innen, komplexe Texte zu lesen, zu verstehen und zu durchdringen, zu verbessern. Die Schüler:innen sollen – unabhängig von ihren deutschen Sprachkompetenzen – in der Lage sein, dem fachbezogenen Unterricht zu folgen und sich aktiv am Unterricht zu beteiligen.
Für eine erfolgreiche Mitarbeit im Fachunterricht reicht jedoch das Alltagsvokabular nicht aus, es muss eine spezifische Sprache im Bereich Lexik, Syntax und Textkompetenz aufgebaut und erworben werden, um die Schüler:innen zu befähigen, die im Fachunterricht erwarteten Leistungen zu erbringen. Neben dem Fachunterricht wird daher auch intensive Spracharbeit im Unterricht geleistet.
Um dieses zu gewährleisten, bekommen die Schüler:innen im Fachunterricht Wortschatzlisten, sodass es ihnen leichter fällt, Sprachbarrieren zu überwinden und dem Unterricht von Beginn an zu folgen. Selbstständig führen die Schüler:innen eigene Vokabellisten in den Fächern, sodass eine stetige Progression im Wortschatz ermöglicht wird. Um eine Festigung des Wortschatzes zu gewährleisten, werden diese mit schüleraktivierenden Methoden an die Themen im Unterricht geknüpft.
Des Weiteren arbeiten die Schüler:innen mit altersangemessenen deutschsprachigen Lehrbüchern und Lernmaterialien, für deren Erschließung ihnen die notwendigen sprachlichen Hilfen angeboten werden.
Eng verbunden mit dem Auf- und Ausbau des Wortschatzes ist die Entwicklung der Lesekompetenz. Deshalb ist an der GISW in der Jahrgangsstufe 5 einmal pro Woche eine 45-minütige Leseeinheit vorgesehen, in der die Schüler:innen im Lesetandem ihre Lesekompetenz erweitern. Die Lesekompetenz ist unabdingbar für das erfolgreiche Lernen in allen Fächern.
Die Kolleg:innen an der GISW arbeiten zudem eng zusammen, um gezielte Angebote für die Schüler:innen im Förder- und Forderunterricht (FuF) zu entwickeln und auf individuelle Probleme bei Schüler:innen eingehen zu können. So werden verschiedene Projekte in den einzelnen Fächern angeboten, die zur Verbesserung der Sprachkompetenz beitragen, wie die Wettbewerbe ‚Jugend debattiert‘ im Fach Deutsch oder ‚Jugend präsentiert‘ in MINT. Um das wissenschaftspropädeutische Arbeiten zu schulen, können die Schüler:innen zudem auch eine freiwillige Facharbeit in den MINT Fächern schreiben, welches zudem auch einen Teil für den Erwerb des MINT-Zertifikats darstellt.
Die Lehrer:innen der Grund- und Weiterführenden Schule stehen zudem immer im engen Austausch im Bereich der Wortschatz-, Grammatik- und Methodenarbeit, der Fehlerkorrekt und der Förderung der Lese- und Schreibkompetenz.